Elf Männer waren im All, aber keine einzige Frau. Das ist die bisherige Bilanz der deutschen Raumfahrer – und Nicola Winter trat an, sie zu ändern.
Ihre Leidenschaft für das Fliegen entdeckte die 34-jährige schon als Jugendliche und sammelte beim Drachenfliegen erste Erfahrungen. Weil sie für eine Pilotenausbildung bei der Lufthansa ein paar Zentimeter zu klein war, ging Nicola Winter 2004 zur Bundeswehr, um dort die zweite deutsche Kampfflugzeugpilotin zu werden. Als eine von insgesamt nur drei Frauen flog sie dort bis 2018 den Eurofighter.
Zusammen mit Insa Thiele-Eich setzte sich Nicola Winter 2016 bei der Initiative „Die Astronautin“ gegen 400 Mitbewerberinnen durch. Wie ihre Mitfinalistin begann sie, sich auf einen zehntägigen Aufenthalt auf der ISS vorzubereiten, der für 2020 geplant war. Leider kam dieses privat-finanzierte Vorhaben nicht zustande.
Ihren Kindheitstraum, ins All zu fliegen, wird Nicola Winter weiterverfolgen. Das Ziel könnte auch Mond oder Mars heißen, denn “Ich möchte echte Pionierarbeit leisten”, so Nicola Winter.
Nicola Winter hat Luft- und Raumfahrttechnik studiert, trug den Dienstgrad Major und hat in den USA mehrere Jahre lang selbst Piloten ausgebildet. Dafür wurden Sie von der US Luftwaffe als „Fluggruppenführerin des Jahres“ ausgezeichnet.
Fliegen und das Weltall sind ihre Leidenschaft – und das bereits seit früher Kindheit. Nicola Winter überwindet technische, physische und gesellschaftliche Grenzen und wird dafür 2017 von der Boston Consulting Group und der Wirtschaftswoche zur „Vordenkerin des Jahres“ ernannt.
In ihren unterhaltsamen Vorträgen, die sie auch sehr gerne auf Englisch hält, erzählt Nicola Winter, wie sie mit Zielstrebigkeit, Disziplin und einem Quäntchen Glück ihre Träume verwirklicht. Sie lässt die Zuhörer teilhaben an ihren vielseitigen Erfahrungen aus der Welt der Überschallfliegerei und der Raumfahrt.